Montag, 18. August 2014

Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten können im Alter zunehmen

Senioren sind bestens betreut in der Stammapotheke

Foto: © ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Tabletten gegen Bluthochdruck, Kapseln gegen Rheuma und ein Saft gegen Husten – vor allem ältere Menschen müssen oft täglich mehrere Medikamente schlucken. Die Apothekerinnen und Apotheker in Bayern helfen mit ausführlicher Beratung, damit die Patienten nicht den Überblick verlieren.


„Je älter wir werden, desto mehr Krankheiten bekommen wir und desto mehr Medikamente müssen wir einnehmen. Daher muss bei jedem zusätzlichen Medikament geprüft werden, ob sich dieses mit den bereits verordneten Präparaten verträgt und welche Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Substanzen bestehen“, so Dr. Volker Schmitt, Pressesprecher der Apotheker in Bayern. 

Arzneimittel wenn möglich immer aus derselben Apotheke zu beziehen


Wie schwerwiegend ein arzneimittelbezogenes Problem ist und wie es vermieden werden kann, hängt besonders bei älteren Patienten vom Einzelfall ab. „Daher sollten vor allem bei Patienten mit mehreren Krankheiten die Auswahl und Dosierung aller Medikamente auf den individuellen Patienten abgestimmt sein. Zusätzlich sollte die gesamte Medikation regelmäßig überprüft werden“, sagt Apotheker Schmitt. 

Aus diesem Grund ist es ratsam, seine Arzneimittel wenn möglich immer aus derselben Apotheke zu beziehen. Benkert: „ Die Apothekerin oder der Apotheker ist dann mit der Medikation vertraut, hat also den Überblick über alle Mittel, die der Patient einnimmt.“


Tabletten und Tropfen richtig anwenden


Problematisch bei älteren Patienten ist häufig nicht nur die Frage, was eingenommen wird, sondern auch wie. „Am besten lässt man sich die richtige Anwendung eines Medikaments in der Apotheke demonstrieren“, sagt Schmitt. „Dies gilt besonders bei technisch aufwendig verpackten Medikamenten wie Augentropfen, Trockensäften oder Medikamenten zur Inhalation.“ 

Schmitt rät älteren Patienten, deren Kraft in den Händen nicht ausreicht, um zum Beispiel Kindersicherungen zu öffnen, sich die Verpackungen bereits in der Apotheke öffnen zu lassen oder sich die passenden Hilfsmittel zum Öffnen der Verpackungen zeigen zu lassen. Auch schwierige Anwendungsweisen zur Inhalation oder zum Eintropfen ins Auge sollten sich Patienten in der Apotheke vor Ort demonstrieren lassen.


Medikamente nicht eigenmächtig zerkleinern


Gerade bettlägerige Menschen sind oft nicht in der Lage, ihre Medikamente zu schlucken. Was aber viele nicht wissen: Die Herstellungsweise mancher Medikamente hat Einfluss auf die Wirkungsweise. Schmitt: „Wenn Tabletten also z. B. zerkleinert werden und möglicherweise sogar Saft daraus hergestellt wird, um sie besser schlucken zu können, kann sich die Wirkung verändern.“ Das Spektrum der sich dabei ergebenden Komplikationen reicht von völliger Wirkungslosigkeit bis zur hochgefährlichen Überdosierung. „Fachkenntnisse in diesem Bereich hat nur der Apotheker, betont Schmitt. „ Lassen Sie sich in der Apotheke gegebenenfalls Alternativen zeigen, wenn Sie mit Ihrer Medikation nicht zu recht kommen, rät Apotheker Schmitt.

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