Donnerstag, 15. August 2013

Betrug und Korruption in der Pflege und Betreuung

Transparency Deutschland hat in einer Studie vom Juli 2013 festgestellt, dass in der Altenpflege Betrügereien einen beträchtlichen Teil der Gelder verschwinden lassen, ohne der Gesundheit der Patienten zu nutzen.

Eine Schlüsselrolle nimmt der Studie zufolge der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) ein, der als Gemeinschaftseinrichtung der Kranken- und Pflegekassen auch für den Pflegebereich zuständig ist

Eine der Kernaufgaben des MDK ist die Erstellung von Pflegegutachten und die gutachterliche Bewertung der Versorgung mit Pflegehilfsmitteln. Ferner spielt der MDK bei der Festlegung von 
Qualitätsstandards in der Pflege durch seine Prüfungen eine wichtige Rolle.

Die von der Pflege betroffenen Menschen oder ihre Angehörigen erfahren nichts über die Ergebnisse der Kontrollen, denn Vertragspartner der Betroffenen sind die Heime oder Pflegedienste. Die Umstellung der Verträge seit 2007 auf rein privates Vertragsrecht hat es für Betroffene fast unmöglich gemacht, Einfluss zu nehmen.

Der Studie nach machen die Vielzahl der Akteure und der gesetzlichen und Verwaltungsvorschriften es schwierig, Verantwortlichkeiten eindeutig zuzuordnen. Dadurch entstehen Einfallstore für Betrug und Korruption.

Zu wenig Kontrollen, lasche Regeln und zu viel Bürokratie würden die Betreiber von Heimen und ambulanten Pflegediensten dazu einladen, das System auszuplündern.

Mehr Pflegeleistung aufgeschrieben als geleistet

Bei ambulanten Diensten passiere es etwa, dass mehr Pflegeleistungen aufgeschrieben und abgerechnet würden als geleistet.

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